Termin am 12.09.2011: „Buchpräsentation ‚Leben in zwei Welten‘ im Stadtarchiv Weimar“

Eva Schmidt

Dass die Lehrerin und Weimar-Forscherin Eva Schmidt (1897-1988) in der NS-Zeit verfolgten Juden geholfen hat, ist in Weimar nicht ganz unbekannt. Eine neue Publikation führt nun eindrucksvoll vor Augen, wie sehr sich Eva Schmidt für ihre jüdische Studienfreundin Else Behrend-Rosenfeld eingesetzt hat. Diese war im August 1942 aus dem Internierungslager bei München geflohen, hatte im Untergrund in Berlin und Freiburg gelebt. Am 20. April 1944 gelang ihr noch die Flucht zu Fuß über die Grenze in die Schweiz. Eva Schmidt hielt über die schwierigsten Jahre zu ihr, schickte Lebensmittelmarken, bemühte sich um Unterkunft und bezahlte für die Fluchthelfer. Die Aufzeichnungen von Else Behrend-Rosenfeld aus den Jahren 1933 bis 1944, ihre erstmals publizierten Briefe aus Internierung und Illegalität an die Freundin Eva Schmidt in Weimar und ihre Erzählungen für die englische BBC bieten zusammen mit den Tagebuchaufzeichnungen ihres Mannes Siegfried Rosenfeld aus dem englischen Exil bewegende Sichten auf  das jüdische Schicksal im Nationalsozialismus.

Am Montag, den 12.09., um 17 Uhr stellen die beiden Herausgeber Marita Krauss und Erich Kasberger ihr Buch „Else Behrend-Rosenfeld, Siegfried Rosenfeld: Leben in zwei Welten. Tagebücher eines jüdischen Paares  in Deutschland und im Exil“ im Stadtarchiv Weimar (Kleine Teichgasse, Vortragsraum 4. OG) vor. Zudem berichtet Frau Elke Minckwitz über ihre Erinnerungen an Eva Schmidt.