Franziska zu Reventlow und der Erste Weltkrieg
Kristina Kargl und Waldemar Fromm (Hrsg.)
Im November 1914 kehrt die Schriftstellerin Franziska zu Reventlow nach München zurück und ist fassungslos: Die einst so freie, kosmopolitische Stadt ist nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs ganz vom preußischen Militarismus durchdrungen. Uniformen bestimmen das Straßenbild, das Säbelrasseln und die blinde Freude am Krieg stoßen die Literatin ab. Und diesem preußischen Wahn soll sie ihren kaum erwachsenen Sohn Rolf als Soldaten opfern? Schnell reift in ihr die Absicht, im Geheimen seine Desertion zu planen …
Lange war der sehr private Beitrag Franziska zu Reventlows zum Ersten Weltkrieg verschollen, nun wird er zum ersten Mal veröffentlicht: In ihrem Essay „Die Kehrseite des deutschen Wunders“ nimmt sie kein Blatt vor den Mund, berichtet von der Verblendung der Europäer, von militärischer Schikane, elenden Hungerzeiten, einem wirren Spitzel- und Denunziantenwesen und nicht zuletzt von der abenteuerlichen Rettung ihres Sohnes vor dem ganz und gar nicht ehrenvollen Tod im Feld. Ergänzt wird der unglaubliche Fund u.a. von einem Auszug aus den Erinnerungen von Rolf Reventlow zu seinen Kriegserfahrungen, zur Flucht und zu seinem Leben nach der Desertion.
Fakten zum Buch
Presseecho
Über den Autor

Fromm, Waldemar
Prof. Dr. Waldemar Fromm, Jahrgang 1961, Akademischer Direktor, leitet seit 2011 die Arbeitsstelle für Literatur in Bayern am Institut für deutsche Philologie der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Kargl, Kristina
Dr. Kristina Kargl, geboren 1954 in München, Studium der Neueren deutschen Literatur und Geschichte an der LMU, Promotion über die Erinnerungskultur der Weißen Rose. Sie ist Kuratorin von Ausstellungen und hält Vorträge zu bayerischen Autoren.Diese Bücher könnten Sie auch interessieren
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