Bayerische Geschichte, 16/2017: Restaurierung – gewusst wie

Weihenlinden
Weihenlinden, Wallfahrtskirche Hl. Dreifaltigkeit. Bildfeld BF.25 des Mirakelbildzyklus, Vorzustand 2007 (Foto: Sven Oehmig)

Liebe Leserin, lieber Leser,

eine der besprochenen Methoden und Techniken stellt die minimalinvasive Restaurierung dar, die am Beispiel von Salzverminderungsmaßnahmen am Mirakelzyklus der Wallfahrtskirche „Hl. Dreifaltigkeit“ in Weihenlinden diskutiert wird. Der Zyklus mit 42 Mirakelbildern aus dem Jahr 1757 wurde bereits mehrmals restauriert, zuletzt 1976. Im Laufe der Zeit wurden die Mal- und Fassungsschichten durch hygroskopische Salze geschädigt. Die Sulfate Epsomit und Thenardit wurden als Hauptverursacher der Schäden nachgewiesen, die durch bestimmte klimatische Bedingungen entstehen und sich entfalten können.

Nach Fertigstellung des Musterfelds, nach Salzreduzierung und Retusche, 2014 (Foto: Sven Oehmig)
Nach Fertigstellung des Musterfelds, nach Salzreduzierung und Retusche, 2014 (Foto: Sven Oehmig)

2007 ging es zunächst einmal an die Konzepterarbeitung. Die Schwierigkeit hierbei war, eine schonende Methode zu finden, die gleichzeitig die Schäden der hygroskopischen Salze auf ein Minimum reduziert. Nachdem eine Zellstoff-Kompressenauflage nicht zielführend war, sondern eher zu massiven Schäden führte, wurde diese Idee wieder verworfen. Die Idee einer Konservierung der Mal- und Fassungsschicht wurde ebenso verworfen, da dies konservatorisch nicht zielführend war. Die Wahl fiel letztendlich auf PVA-Schwämme, da diese aus einem glatten Material mit geringer Grenzflächenspannung bestehen. Damit ist es gelungen, den Salzgehalt um 30 bis 40 Prozent zu reduzieren.

im 17. Band der Schriftenreihe des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege werden sowohl die Entwicklungsgeschichte der Wandmalereirestaurierung und deren Rezeption als auch aktuelle Erhaltungsstrategien für ausgewählte Projekte thematisiert.

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