Uralte Tradition oder doch eher Irrtum?

Die Hochzeitskutsche hatte ausgedient, als dieses ausgelassene Hochzeitspaar sich 1960 in München das Ja-Wort gab. Die Braut trägt, ganz dem Zeitgeschmack entsprechend, ein kurzes Kleid. (Foto: Sebastian Winkler Verlag)
Die Hochzeitskutsche hatte ausgedient, als dieses ausgelassene Hochzeitspaar sich 1960 in München das Ja-Wort gab. Die Braut trägt, ganz dem Zeitgeschmack entsprechend, ein kurzes Kleid. (Foto: Sebastian Winkler Verlag)

„Heute heiratet man gern im Mai und meint, das sei eine uralte Tradition – die Blümlein blühen, das Wetter ist mild und sonnig und die Bäume schlagen aus…“ So beginnen Judith Kumpfmüller und Dorothea Steinbacher ihren Artikel im Altbayerischen Festtags- und Brauchtumskalender für 2015 bezugnehmend auf Martina Sepps Werk „Unter die Haube gebracht – Das bayerische Hochzeitsbuch“. Man ahnt, dass ein „Aber“ folgt: Wie die Autorin uns aufklärt, galt der Mai früher eher als ungünstiger Hochzeitsmonat, war die Arbeit auf den Feldern zu dieser Zeit schließlich in vollem Gange. „Was sonst noch beachtet wurde und wie eine bayerische Hochzeit im Detail früher abgelaufen ist – das lässt sich alles in dem Buch von Martina Sepp nachlesen, ausgestattet mit vielerlei Hinweisen für moderne Brautpaare, die sich fürs alte Brauchtum interessieren.“