PI: Promenadeplatz 9

Promenadeplatz 9

Von alten Häusern geht ein Zauber aus, der neugierig macht: Wer hat das Gebäude errichten lassen? Wer hat hier einst gewohnt, wie wurde hier gewirtscha­ftet? Mitten im Münchner Kreuzviertel, am Promenadeplatz 9, befindet sich ein Eckgrundstück, das auf eine besonders bewegte Bebauungsgeschichte zurückblicken kann. Einst blühte hier der Salzhandel und auf dem Areal siedelten sich Läden, Handwerksbetriebe und Schnapsbrennereien, etliche Kneipen und sogar eine Betstube, auch Mietwohnungen, Herbergen und Hotels an. Wenn die Bedürfnisse sich änderten, ließen die Eigentümer ihre Häuser abreißen und neue bauen.

In der Prinzregentenzeit verschmolzen schließlich mehrere Flurstücke zu einem Bauplatz, auf dem der Hofmöbelfabrikant Moritz Ballin ein prächtiges Geschä­ftshaus errichten ließ. In dem imposanten Gebäude wurden zunächst luxuriöse Möbel und dann Automobile verkauft. Auch Banken und Kanzleien ließen sich hier nieder. Während der NS-Zeit wurde das imposante Gebäude geschä­ftstüchtig „arisiert“ und als die Nachbargrundstücke noch in Trümmern lagen, feierte man im Eckhaus schon das „Wirtscha­ftswunder“. Heute residiert unter anderem die Kanzlei des Rechtsanwalts Peter Gauweiler unter diesem Dach.

Heidrun Edelmann präsentiert diese wechselvolle, eng mit der Vergangenheit Münchens verwobene Hausgeschichte mithilfe von umfangreichem, zum Teil bislang unveröffentlichtem Bildmaterial und verschafft dem Eckhaus am Promenadeplatz 9 dadurch eine Identität, die seine steinerne Architektur allein niemals sti­ften könnte.

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