Bayerische Geschichte(n), 5/2019: Mörderisches Bamberg

Schleuse 100 (Bild: Wikipedia, Immanuel Giel)

Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn Werner Rosenzweig in seinem „Mörderischen Bamberg“ die Handlung zwischen dem UNESCO Welterbe Bamberger Dom und dem modern-kühlen Glasbau der Mediengruppe Oberfranken spielen lässt, dann merkt man eines sofort: Der fränkische Spezialist für Regionalkrimis kennt seine Heimat wie seine Westentasche. Und zwar so gut, dass Touristen den Stadtführer eigentlich zu Hause lassen können, weil sich alle Sehenswürdigkeiten der Stadt auch mit dem Krimi in der Hand wunderbar entdecken lassen. Die literarisch-kriminologische Spurensuche beginnt man am besten an der Regnitz, genauer an der Schleuse 100 – dort, wo sich der Linke Regnitzarm mit dem Alten Kanal vereint und an einem heißen Spätsommertag der Leichnam eines unbekannten jungen Mädchens angetrieben wird.

Bamberger Dom (Bild: Wikipedia, Nawi112)

Es dauert nicht lange, bis Hauptkommissar Hagenkötter seine erste Spur hat: Das Mädchen war Schülerin eines Internats, das von einer Organisation der katholischen Kirche in Bamberg betrieben wird. Eine Nachricht, die auch die junge Lokalredakteurin Franziska Berger, die über den Mord berichten soll, hellhörig werden lässt. Sie beginnt mit eigenen Ermittlungen, deren Erfolge im Café am Dom mit einem Eisbecher belohnt werden. Viel Zeit zum Durchatmen haben im „Mörderischen Bamberg“ aber weder sie noch der Hauptkommissar: Ein zweiter Toter wird nahe der Villa Concordia aufgefunden, ein Bischof aus der römischen Kurie, offenbar erdrosselt. Hängen die beiden Morde zusammen? Bald kämpfen sich die Ermittler durch einen veritablen Sumpf aus Macht und Missbrauch und ein furchtbarer Verdacht keimt auf: Ist Exorzismus im Spiel – und zwar mit tödlichem Ausgang?

Der Krimiautor Werner Rosenzweig lässt hinter den beschaulichen Fassaden seiner Heimat Franken das Böse lauern. Echtes Lokalkolorit gibt es inklusive, wenn sich Hauptkommissar Harald Hagenkötter und sein Team in „Mörderisches Bamberg“ mit der Aufklärung von gleich drei Mordfällen im Umfeld der katholischen Kirche befassen müssen. Auch die Journalistin Franziska Berger macht sich auf die Suche nach dem Mörder und scheint den Ermittlern dabei immer eine Nasenlänge voraus zu sein.