Bayerische Geschichte(n), 07/2016: Und Drachen gibt’s doch

Furchterregend, aber zum Glück nicht echt: Der Further Drache ist der weltweit größte Roboter auf vier Beinen. Hier mit dem Autor Daniel Stieglitz. (Foto: Volk Verlag)
Furchterregend, aber ausrangiert: Der alte Further Drache hier mit dem Autor Daniel Stieglitz im Drachenmuseum. (Foto: Volk Verlag)

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Der Geruch von Schwefel versengte die Luft. Langsam und träge ertönte ein Schnaufen und Grollen in der Dunkelheit. Rauchschwaden entstiegen der Höhle und wurden von einem glutroten Leuchten durchflutet. Zwei scharfe, goldene Augen mit geschlitzten Pupillen funkelten bedrohlich in der Finsternis. Dann trat er hervor: Der Drache war gewaltig – und er war hungrig. Das Ungetüm öffnete sein riesiges, mit messerscharfen Zähnen bestücktes Maul, Flammen stiegen aus seinen Nüstern auf. Die Prinzessin schloss in Erwartung ihres sicheren Todes die Augen …“.

Gruselig, aber ganz schön spannend: Norwin findet in einer Höhle ein geheimnisvolles Ei. (Illustrationen: Daniel Stieglitz)
Gruselig, aber ganz schön spannend: Norwin findet in einer Höhle ein geheimnisvolles Ei. (Illustrationen: Daniel Stieglitz)

Der größte Drache der Welt ist über 15 Meter lang, er kann Feuer speien, Grimassen schneiden, mit den Augen rollen und seine Flügel spreizen. Aber er ist zum Glück kein echter Drache: Der weltweit größte Roboter auf vier Beinen hat alljährlich beim „Further Drachenstich“ seinen großen Auftritt und kurz bevor er die Prinzessin mit Haut und Haaren verschlingt, reitet der tapfere Ritter Georg herbei, um das Ungetüm zu erlegen. Jedes Jahr im August finden in dem kleinen Städtchen im Bayerischen Wald die berühmten Festspiele und der historische Festzug mit über tausend Mitwirkenden statt, in der übrigen Zeit kann man das High-Tech-Monster im Drachenmuseum besichtigen. In Furth im Wald dreht sich alles um den Drachen.

Süß, aber gefährlich: Der Drache Schoko speit nach dem Genuss von Schokolade Feuer.
Süß, aber gefährlich: Der Drache Schoko speit nach dem Genuss von Schokolade Feuer.

Um einen Drachen geht es auch in dem Buch „Drachen gibt’s nicht“. Es ist allerdings nicht der berühmte Further Drache. „Drachen gibt’s nicht“ – davon ist auch Norwin überzeugt, der bei einem Schulausflug ein geheimnisvolles Ei findet. Allerdings muss er seine Meinung revidieren, als am nächsten Tag ein echsenartiges Wesen aus dem Ei schlüpft. Für Norwin beginnt das unglaublichste Abenteuer seines Lebens, als der kleine Drache von einer rätselhaften Krankheit befallen wird und obendrein ein skrupelloser Drachenjäger seine Spur aufnimmt. Und natürlich spielt auch diese Drachengeschichte in Furth im Wald – wo sonst.

„Drachen gibt’s nicht“ ist das Romandebüt von Axel Garbelmann und Daniel Stieglitz. Letzterer ist in der Nähe von Furth im Wald aufgewachsen. Die Idee zu diesem Buch für junge Abenteuerfans hatte er, als er den neuen Festspieldrachen zum ersten Mal sah.