Aktueller denn je


Ein ähnliches Schicksal wie die Millionen Flüchtlinge, die heute vor Verfolgung oder Krieg fliehen, erlitten auch die unzähligen deutschen Heimatvertriebenen am Ende des Zweiten Weltkriegs, schreibt Hans Kratzer in der Süddeutschen Zeitung vom 19. Juni. Viele der Flüchtenden schafften es, scheinbar wahllose Gegenstände unter schwersten Bedingungen mitzunehmen und zu retten. Laut Kratzer sind es Dinge, „die zwar keine weltgeschichtliche Bedeutung haben, denen aber trotzdem ein einzigartiger historischer Zauber innewohnt“. Sei es ein Teddybär, der im Rucksack versteckt wurde oder eine Urkunde der „Miss Czechoslovakia“, die an glamouröse Zeiten erinnert: Alle Gegenstände haben einen hohen emotionalen Wert und rufen Erinnerungen wach. Die Geschichten seien „durchwegs berührend, manchmal sogar unglaublich“, meint Kratzer, und das Thema sei mit der derzeitigen Flüchtlingsnot aktueller denn je.